Düsseldorf, 06.11.2023. Im Oktober meldeten 22,2 Prozent der Unternehmen gestrichene Projekte im Wohnungsbau, im Vormonat waren es 21,4 Prozent. Bereits 48,7 Prozent der Betriebe berichteten über Auftragsmangel, nach 46,6 Prozent im September. Diese Zahlen veröffentlichte nun das ifo-Institut.
Der BFW blickt besorgt auf die aktuelle Entwicklung im Wohnungsbau, durch die viele Unternehmen der Baubranche in Schieflage geraten. „Die Hälfte aller Wohnungsbauunternehmen meldet bereits den Notstand, der Mangel an Aufträgen bedroht ihre wirtschaftliche Existenz und die ihrer Angestellten. Die Stornierungszahlen wachsen stetig an und eine baldige wirtschaftliche Erholung ist damit auch abbestellt. Leider mangelt es an entschlossenerem Handeln, das wir jetzt dringend brauchen“, erklärte BFW-Präsident Dirk Salewski.
Diese Entwicklung sei nicht nur besorgniserregend, sondern - schlimmer noch - in Teilen auchhausgemacht. Überbordende Bürokratie, langwierige und langsame Verfahren sowie die kostspieligen Maximal-Anforderungen an den Neubau hätten mit den hohen Zinsen und Baukosten zu dieser Situation geführt. "Das können wir uns nicht mehr leisten", so Salewski. Auftragsmangel, daraus folgende Finanzierungsschwierigkeiten und ein Neugeschäft, das nicht mehr existiert, sprächen eine deutliche Sprache. Nur werden diese Hiobsbotschaften offenbar nicht gehört oder verstanden. Entlastung und Ermöglichung sind das Gebot der Stunde. "Wenn wir jetzt und hier keine Bauwende schaffen, dann gehen Unternehmen kaputt, wir verlieren mit den Arbeitsplätzen auch die Fachkräfte und schlimmer noch: Der weiterwachsende Wohnungsmangel bedroht den zukünftigen sozialen Frieden“, so der BFW-Präsident.