Düsseldorf, 18.09.2023. Der BFW NRW zeigt sich alarmiert angesichts der aktuellen Baugenehmigungszahlen in Deutschland.
Von Januar bis Juli 2023 sind Baugenehmigungen im Neubau bei Einfamilienhäusern bundesweit um 36,5 Prozent gefallen, um 53,2 Prozent bei Zweifamilienhäusern und um 27,5 Prozent bei Mehrfamilienhäusern. „Diese Zahlen zeigen zwei Dinge deutlich: Den hohen Bedarf an bezahlbaren Wohnungen in dieser Lage decken zu können, ist eine Illusion. Und der Niedergang der Bauindustrie hat ein Ausmaß angenommen, das wir nur schwer werden einfangen können. Nur wenn Bundeskanzler Scholz das Ruder herumreißt, besteht die vage Hoffnung, das Schlimmste noch zu verhindern“ erklärte BFW-Präsident Dirk Salewski.
Bund, Länder und Kommunen müssen jetzt mit den Praktikern gemeinsam die Bauwende einleiten. Eine letzte Chance bestehe, wenn sich die Fachleute am 25. September beim Kanzler treffen. Dies könne der Rettungsfallschirm sein, der den Absturz abfängt. Viele Probleme seien haugemacht und ließen sich lösen, wenn der Wille dazu bestünde. Viele der kleinteiligen regionalen Regelungen verhinderten kostengünstiges Bauen. "Ich habe allerdings wenig Hoffnung, weil alle Gelegenheiten umzusteuern bislang ungenutzt blieben. Schlimmer noch: Weiterhin gibt es Forderungen nach höheren Standards, die Bauen noch teurer machen. In Wolkenkuckucksheim werden die in Deutschland fehlenden 700.000 Wohnungen nicht gebaut. Wir brauchen realistische und pragmatische Lösungen“, so der BFW-Präsident.
Es ist nicht wegzudiskutieren, mahnt Salewski: "Die abertausenden fehlenden Wohnungen und der negative wirtschaftliche Effekt auf unsere Volkswirtschaft durch Insolvenzen und Arbeitslosigkeit sind sozialer Sprengstoff. Vom Baggerfahrer bis zum Maler, von den Familien über die Rentner und die Auszubildenden und Studierenden – alle sind hiervon betroffen.“
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