Düsseldorf, 11.09.2023. Der BFW hält an der Kritik für die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes fest. "Es ist voller Fehler und wird zu Recht von fachkundiger Seite abgelehnt. Niemand ist damit zufrieden, auch wenn es Nachbesserungen bei Technologieoffenheit und der Kopplung mit der kommunalen Wärmeplanung gab“, so BFW-Präsident Dirk Salewski.
Neben den inhaltlichen Schwächen stehe der Gesetzgebungsprozess sinnbildlich für die Missachtung der Fachleute. Mängel und Unklarheiten seien von fast jedem Verband benannt worden. Energie- und Wohnungswirtschaft, Handwerk- und Heizungsindustrie, sogar die Kommunen haben Fragen und Kritik. Das scheine nicht zu zählen. Der größte Stolperstein laut Salewski: Ein großer Teil der Immobilieneigentümer habe für die Investitionen gar keinen Spielraum. "41 Prozent der Immobilieneigentümer geben an, sich diese Investition nicht leisten zu können. Eine finanzielle Überforderung schwächt die Eigentümer enorm und verhindert notwendige Investitionen“, betont der BFW-Präsident.
Essenziell für das Erreichen der Klimaschutzziele sei eine auskömmliche Förderung für alle Immobilieneigentümer, Vermieter und Mieter. Daneben sei auch beim Mietrecht nachzubessern. Denn: "Die Kappungsgrenze bei der Mieterhöhung nach Modernisierung von 0,50 € /qm ist in vielen Fällen wirtschaftlich nicht darstellbar“, sagt Dirk Salewski.
„Die Dringlichkeit der Lage wird weiter ignoriert. Der Markt für Wohnungsbau ist implodiert und der soziale Sprengstoff ist beachtlich", führt der BFW-Präsident weiter aus. Die Realität vor Ort bei den Unternehmen zeige: Das Blatt habe sich längst gewendet. Dieser starke Einbruch habe langjährige Effekte. Der Verlust von Fachkräften durch die Krise am Bau und den Domino-Effekt für die kommenden Jahre werde das Problem weiter verschärfen. "Der Wohnungsbau liegt am Boden und anstatt ihm aufzuhelfen, um endlich eine Kehrtwende einzuleiten, wird er erdrückt. Höhere Kosten durch immer höhere Standards. Das ist kein Rezept, um Wachstum bei den Neubauzahlen zu erreichen“, so der BFW-Präsident.