Zum Hauptinhalt springen

Eigentumsquote in Deutschland extrem gering


Beitragsbild Aktuelles 1
17. Januar 2025

Düsseldorf, 17.01.2025. Eine Studie des Pestel-Instituts im Auftrag des Bundesverbands Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) zum Thema Wohneigentum sorgte für Schlagzeilen: Lediglich 43,6 % der Haushalte in Deutschland wohnten 2022 im Eigentum. Im Vergleich von 19 europäischen Ländern liegt Deutschland der Studie zufolge auf dem vorletzten Platz. Datengrundlage ist der letzte Mikrozensus; 2011 lag die Quote noch 1,3 % höher. NRW liegt mit 40,1 % Eigentumsquote etwas unter dem Bundesdurchschnitt. In den Städten ist die Quote traditionell niedriger als auf dem Land, in Köln beispielsweise bei 24,3 % und in Bonn bei 29,2 %. 

Wie bereits 2023 eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft im Auftrag des BFW NRWzeigte, wird Wohneigentum für Personen mit einem durchschnittlichen Einkommen immer unerschwinglicher. Das hat unmittelbare sozialpolitische Auswirkungen: So zeigt die Pestel-Studie, dass Eigentümerhaushalte bei Renteneintritt nach Abzug aller Kosten ein deutlich höheres verfügbares Einkommen haben als Mieterhaushalte. Gleichzeitig steigt unter Mietern die Wahrscheinlichkeit, dass Rentner im Alter ihre Wohnsituation verändern müssen, ebenso steigt das Risiko von Altersarmut. 

Die Ergebnisse sind ein erneuter Hinweis darauf, dass die Eigentumsförderung in Deutschland deutlich angepasst werden muss. Auf Bundesebene bedeutet das beispielsweise ein realistisches Anpassen der Einkommensgrenzen, auf Landesebene ein Aussetzen der Grunderwerbssteuer für Familien und Ersterwerber.

Foto: ©simoneminth - stock.adobe.com