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Stadtgespräch: Perspektiven für den Münsteraner Wohnungsmarkt


Beitragsbild Aktuelles 1
15. Mai 2024

Münster, 15.05.2024. Rund 70 Gäste begrüßten Niederlassungsleiter Christian Terwey und Elisabeth Gendziorra, Landesgeschäftsführerin des BFW Nordrhein-Westfalen jetzt beim BFW-Stadtgespräch in der Goldbeck-Niederlassung in Münster. Der BFW NRW hat als Interessenverband der mittelständischen Immobilienwirtschaft rund 300 Mitgliedsunternehmen allein in NRW.

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Unter dem Titel „Perspektiven für den Münsteraner Wohnungsmarkt“ lieferte Arno Minas, Dezernent für Wohnungsversorgung, Immobilien und Nachhaltigkeit der Stadt Münster, interessantes Zahlenmaterial zum lokalen Markt. „Münster wächst und wird weiterwachsen“, so die Prognose des Dezernenten mit Blick auf die letzten 30 und die nächsten 16 Jahre. Ende 2023 waren über 321.000 Bürgerinnen und Bürger in Münster gemeldet, 2003 waren es gerade einmal 270.000. „Bis 2040 werden weitere 43.000 Menschen dazu kommen“, informierte Minas. Jeder fünfte Münsteraner studiert am – nach Köln - zweitgrößten Studienstandort in NRW. Rund ein Drittel der Kernstadt wird von Studenten bewohnt.

Im Landesdurchschnitt kann sich Münster in Sachen Wohnraumschaffung sehen lassen. Im Jahr 2013 wurde das Handlungsprogramm Wohnen verabschiedet, seitdem wurden in der Stadt jedes Jahr durchschnittlich 2.000 Wohneinheiten fertiggestellt. Mit der Erhöhung des Wohnungsbestandes um bis zu 14 Prozent (2016) belegte Münster in den letzten Jahren bundesweit Spitzenplätze vor Metropolen wie Berlin und Köln. „Das letzte Jahr war mit 2.279 fertiggestellten Wohneinheiten ein Rekordjahr, doch wir dürfen die Augen nicht vor der aktuellen Situation verschließen“, so Minas. Mit der Oxford- sowie der York-Kaserne habe man zwei riesige Konversionsflächen in der Entwicklung, die aber nicht unendlich lange gute Zahlen für die Münsteraner Wohnungsbau-Statistik liefern könnten.

Leerstandsquote unter einem Prozent

„Angesichts der Leerstandsquote von unter einem Prozent sind nun kreative Lösungen gefragt, damit wir trotz gestiegener Zinsen und Baukosten dringend benötigten Wohnraum schaffen können“, erklärte Minas. In den letzten fünf Jahren hat die Stadt nach seinen Angaben rund 100 Hektar Bauerwartungsland erworben. Auf diesen Flächen sollen in den nächsten Jahren rund 60 Prozent öffentlich geförderter Wohnraum entstehen. „Im frei finanzierten Wohnungsbau ist es aktuell - vorsichtig gesagt - schwierig, für unsere Zielgruppen und insbesondere auch für Studenten Wohnraum anzubieten. Die bei einem Neubau notwendigen Mieten von 17 bis 20 Euro pro Quadratmeter kann sich ein Student schlicht nicht leisten“, analysierte Minas treffend. Wie teuer Münster inzwischen für Häuslebauer geworden ist, zeigt sich an einer Zahl, die Rainer Matheisen von der NRW.Bank beisteuerte: Inzwischen sind nach Erhebungen der Banker durchschnittlich neun Jahresnettoeinkommen notwendig, um ein Einfamilienhaus in mittlerer Lage in Münster zu erwerben.

Insofern seien alle Marktbeteiligten - von Politik und Verwaltung bis hin zu den Akteuren der Immobilienwirtschaft - gefragt, um neue Lösungen zu finden. Er stellte beispielsweise zur Diskussion, ob es sinnvoll sei, an teuren Standards wie KFW 40 festzuhalten. Zudem müsse auch die Stadt Flexibilität zeigen und Optionen wie serielles Bauen prüfen. Goldbeck bietet dafür Lösungen: Die systematisierte Bauweise ermöglicht die serielle Realisierung von Wohnungen. „Wir fertigen wesentliche Bauelemente industriell in eigenen Werken vor und montieren sie passgenau auf der Baustelle. Das funktioniert wie ein Baukastensystem. Wir bauen schnell, wirtschaftlich und mit einer hohen Qualität“, erklärte Goldbeck-Niederlassungsleiter Christian Terwey.

Abgerundet wurde das Stadtgespräch von Goldbeck-Projektleiter Verkauf Kai Janisch mit einem kurzweiligen Vortrag zu seriellem Bauen sowie einer Betrachtung von Rainer Matheisen (NRW.Bank) zum Wohnungsmarkt in Münster und den Fördermöglichkeiten der NRW-Bank. In der anschließenden Podiumsdiskussion stellte er sich neben Gastgeber Christian Terwey, Michael Lüke (Geschäftsführer CM Immobilien Entwicklung GmbH) und Arno Minas den Fragen von Moderatorin Elisabeth Gendziorra.

Foto: Arno Minas, Dezernent für Wohnungsversorgung, Immobilien und Nachhaltigkeit der Stadt Münster, beim BFW-Stadtgespräch in Münster. Fotonachweis: BFW NRW, Düsseldorf.