Baugenehmigungszahlen im freien Fall
Düsseldorf, 19.09.2024. Mit Sorge blickt auch der BFW NRW auf die nun vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Baugenehmigungszahlen. Im Zeitraum von Januar bis Juli 2024 wurden 123600 Wohnungen genehmigt. Das waren 20,8 % oder 32 500 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum. Im Vergleich zum Juli 2022 sank die Zahl der Baugenehmigungen um 44,6 % oder 13 700 Wohnungen.
„Die desaströse Lage beim Wohnungsbau zeichnet sich bereits seit langer Zeit ab. Leider stehen die von der Politik ergriffenen Gegenmaßnahmen in keinem ausreichenden Verhältnis zu der wirtschaftlichen Realität. Angesichts der Zahlen grenzt es an unterlassener Hilfeleistung der Politik, weiterhin nicht massiv gegenzusteuern. Jetzt gilt es, entschieden vorzugehen und Wachstum zu ermöglichen“, fordert BFW-Präsident Dirk Salewski.
„Es wurde vor vielen Monaten versäumt, der veränderten Lage entsprechend angepasste Maßnahmen zu ergreifen. Das hat Konsequenzen für die vielen mittelständischen Unternehmen mit ihren zahlreichen Beschäftigten und die Bürgerinnen und Bürger, die eine bezahlbare Wohnung suchen. Diese negativen sozialen Effekte sind auf längere Sicht bedrohlich und werden uns weiter beschäftigen“, so der BFW-Präsident.
Kernforderungen BFW-Bundesverband
• Steuern und Erwerbsnebenkosten senken und eine attraktive Wohneigentumsförderung mit angemessenen Einkommensgrenzen schaffen
• Paradigmenwechsel von Energieeffizienz zu Emissionseffizienz
• Generelle Absenkung der Grunderwerbsteuer auf investitionsfreundliches Niveau
• Baukostensenkung durch gesetzliche Deregulierung
• Normen auf den Prüfstand stellen und vereinfachen
• Die Sonder-AfA wieder für den gesetzlichen Neubaustandard EH 55 zur Verfügung stellen
• Absenkung der Mehrwertsteuer für Wohnungsbau
• Einheitliche Bauordnung in Deutschland
• Wirtschaftlich tragfähige Umsetzung der EPBD
• Neubauförderung für gesetzlichen Baustandard
• Bauplanungsrecht praxisgerecht gestalten